Menschen mit ADHS stehen im Alltag vor besonderen Herausforderungen, die sich erheblich auf ihren Umgang mit Finanzen und Schulden auswirken. Oft passen diese Ratsuchenden nicht in traditionelle Beratungsansätze, da ihre individuellen Bedürfnisse maßgeschneiderte Strategien erfordern. Eine unzureichende Anpassung kann negative persönliche Folgen haben, insbesondere die Verschärfung ihrer finanziellen Situation, und birgt das Risiko, in eine größere Lebenskrise zu geraten. Diese unsichtbaren Herausforderungen können langfristige Verbesserungen behindern und die Effektivität des Beratungsprozesses sowie von Entschuldungsmaßnahmen beeinträchtigen. 

In der Fortbildung „ADHS und Schuldnerberatung“ steht ADHS als Beispiel für eine Zielgruppe im Mittelpunkt, die mehr als den „One-Size-Fits-All“-Ansatz benötigt.

Obwohl der Fokus auf ADHS liegt, wird auch auf weitere neurodiverse Gruppen hingewiesen, die ähnliche Anpassungen in der Beratung benötigen könnten. In Zukunft könnte es sinnvoll sein, auch diese Gruppen zu betrachten und ihre spezifischen Herausforderungen sowie Chancen für die Beratung herauszuarbeiten. Um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen, wird in dieser Fortbildung jedoch darauf verzichtet, da nicht alle Themen gleichzeitig bearbeitet werden können.

Wir werden uns zunächst mit den exekutiven Dysfunktionen befassen – Fähigkeiten, die notwendig sind, um Impulse zu kontrollieren, Zeit zu managen und Probleme zu lösen. Es ist wichtig, diese Herausforderungen zu verstehen, um sie im Alltag zu erkennen und gezielt anzugehen.
 

Input: Kirstin Wulf (Diplom-Politologin und Kommunikationsberaterin) 

Moderation: Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V.